Altäre

St. Vitus

Als im Jahre 1712 die Kirche erweitert wurde, kam eine völlig neue Ausstattung in das Gotteshaus. Nachdem Johann Michael Doser (geb. 20. April 1678 in Degelsdorf bei Auerbach in der Oberpfalz, gest. am 13. November 1756) sich in der Region einen ausgezeichneten Ruf verdient hatte (u. a. fertigte er die Altäre in den Schlosskapellen Holzhammer, Unterwildenau und Röthenbach, sowie den 14 Nothelferaltar in der Hirschauer Friedhofskirche), bekam er auch den Auftrag für die Innenausstattung der Pfarrkirche Schnaittenbach.

Bild Hochaltar Schnaittenbach

Hochaltar
„Der Anfang wurde 1712 bei der Ausstattung mit dem Hochaltar gemacht, einem hohen, ins Spitzgewölbe komponierten Viersäulenaufbau mit geschwungenen Segmentgiebeln und reich verkröpftem Gebälk; eine kleine Wiederholung im Aufzug mit der „schmerzhaften Dreifaltigkeit“: auf dem von Wolken und Engeln umrahmten Gekreuzigten die Taube des Hl. Geistes und die Halbfigur Gottvaters, alles in Kleinausgabe, aber in echter Dosermanier.“

Die zwei großen Engel mit den Marterwerkzeugen wurden im Zuge einer der letzten Renovierungen angebracht Das Altarblatt zeigt ein Ölgemälde, auf dem der Hl. Vitus, der Patron der Pfarrkirche, abgebildet ist.

Das Altarblatt war vor Jahrzehnten oben mit Akanthusschnitzwerken verziert. Ein kleiner Teil davon dem ist noch vorhanden.

Auf dem Altar stehen noch zwei Figuren vorhanden, die des Hl. Petrus und des Hl. Paulus, über denen dichte Akanthusbüsche angebracht sind. Bis zum Jahr 1975 befanden sich neben dem Hl. Petrus und Hl. Paulus noch die Figuren des Hl. Jakobus des Älteren und des Hl. Bartholomäus. Die beiden letztgenannten befinden sich nun im Querschiff zwischen den „Evangelistenfenstern“.

Hochaltar Tabernakel Schnaittenbach

Tabernakel am Hochaltar
Der Tabernakel sowie der Altartisch wurden im Jahr 1913 von dem Architekten Bachmann aus München entworfen und von dem Bildhauer Hans Loibl aus Stadtamhof erbaut.

Im Kreuzesthron – leider nicht mehr sichtbar – war das Christusmonogramm IHS in Form einer Sonne dargestellt; der Hintergrund war ganz in Gold gehalten. Der Kreuzesthron ist der Ort, in welchem sich die Monstranz bei der Aussetzung befindet. Dieses „Schränkchen“ ist abschließbar mit einer nach hinten laufenden halbrunden Türe, auf der sich ein Kreuz in einer vergoldeten Reliefdarstellung befindet. Links und rechts des Tabernakels sind – sichtbar hinter Glas – Reliquien von Heiligen aufbewahrt. Diese Reliquien stammen aus dem früheren konsekrierten Hochaltar und aus angekauften Reliquienpyramiden. Zwei Anbetungsengel auf geschwungenen Postamenten verehren das Allerheiligste. Der Tabernakel ist umgeben von einem großen Strahlenkranz, der von vielen Engelsköpfchen verziert wird.

Bild Hochaltar Dreifaltigkeitsdarstellung Schnaittenbach

Oben am Hochaltar findet sich die Darstellung von der Hl. Dreifaltigkeit: Gott-Vater, der die Weltkugel in der Hand hält, Gott-Hl.Geist, als Taube dargestellt, und Gott-Sohn, der Gekreuzigte.

Bild Marienaltar und Josefaltar Schnaittenbach

Seitenaltäre
Die Seitenaltäre kamen wahrscheinlich nach 1720 in die Kirche, ebenfalls aus der Werkstatt von Doser.

Der linke Seitenaltar ist der Gottesmutter Maria geweiht. Die Figur wurde um 1500 geschaffen. Das Jesuskind, die Krone und das Zepter sind barocke Ergänzungen. Das Bild oben im Altar zeigt die Hl. Mutter Anna mit Maria. Im Altarunterbau befindet sich das Heilige Grab.

Der rechte Seitenaltar ist dem Hl. Josef geweiht. Die Figur des Hl. Josef mit Kind kam zusammen mit den Altären in die Pfarrkirche. Das obere Bild zeigt den Hl. Leonhard. Auf dem Altar befindet sich ein Tabernakel. Dieser Altar dient in der Karwoche als Repositionsaltar (Überführung der Hostien am Gründonnerstag).

Bild Franziskusaltar Schnaittenbach

Franziskusaltar
Der Rokokoaltar hatte bereits mehrere Standorte aufzuweisen. Ursprünglich stand dieser im sog. Ölberg. Ab 1911 fand der Altar eine neue Verwendung. Sein neuer Platz befand sich im Baptisterium (Taufkapelle) an der Westseite der neuen Kirche. Anstatt der Holzfigur (Christi am Ölberg) wurde 1911 ein Ölbild des Hl. Franziskus angebracht, welches von einem Münchner Kunstmaler erstellt wurde. Im Rahmen der Kircheninnenrenovierung im Jahr 1973 wurde der bisherige Volksaltar im Altarraum durch den Unterbau des Rokokoaltars ersetzt. Der Taufaltar erhielt einen neuen, aber unpassenden Unterbau, der auch als Schrank Verwendung findet. Im Zuge der Entfernung von zwei Beichtstühlen im Jahr 2003, fand sich für den Altar ein neuer Platz im Langschiff der Kirche, rechts vom Nordportal.

Bild Kanzel Schnaittenbach

Kanzel
Die Kanzel war in der alten Kirche links neben dem Josefaltar. An der Kanzeldecke war die Figur des guten Hirten aufgestellt, welche in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Figur des Hl. Erzengels Michael ausgetauscht wurde. Der gute Hirte befindet sich nun an der oberen Emporenbrüstung. Unterhalb des Schalldeckels der Kanzel wird der Heilige Geist dargestellt. Bevor die Kanzel ihren neuen Platz im Langschiff der neuen Kirche fand, waren zwischen den Rankstäben die Bilder der vier Evangelisten angebracht. Pfarrer Freimuth aus Wörth stiftete 1911 schöne kleine Figuren der vier lateinischen Kirchenväter:

Ambrosius von Mailand (dargestellt mit Bienenkorb, Gedenktag 7.12.); Hieronymus
(Löwe, 30.9.); Augustinus von Hippo (flammendes Herz, 28.8.); Gregor der Große (Tiara, 3.9.).

Der Treppenaufgang zur Kanzel wurde bei der letzten Innenrenovierung entfernt und die offene Seite des Kanzelkorbs „stilgerecht“ verschlossen.

Figuren
Die Pfarrkirche hat eine reiche Ausstattung an Figuren. Die meisten Figuren stammen aus der Zeit der Kirchenerweiterung um 1720. Zuletzt wurden die Figuren bei der Innenrenovierung im Jahr 1973 restauriert:
– Herz-Jesu
– die Hl. Zwölf Apostel
– Hl. Paulus
– Taufgruppe (Jesus und Johannes)
– Hl. Barbara und Katharina
– Hl. Sebastian und Hl. Nepomuk
– Kreuz mit Schmerzensmutter
– der Gute Hirte
– Hl. Konrad
– Heilige Familie
– Madonna im Rosenkranz
– Hl. Vitus